Reise nach Armenien vom 26.09 – 11.10. 2025

Armenien gilt als das älteste christliche Land der Welt. Schon im Jahr 301 machte es das Christentum zur Staatsreligion. Die arme­nisch-apostolische Kirche und die Lage an der Seidenstrasse zwi­schen Ost und West prägte das Land und prägt seine Kultur bis heute. Es befand sich unter der Herrschaft des Perserreiches, des ottomanischen Reiches und Russlands der Zaren. 1921 wurde es ein Teil der Sowjetunion bis zu seiner Unabhängigkeit 1991. Trau­rige Berühmtheit erlangte Armenien durch den grausamen Geno­zid an mehr als einer Million Armenier:innen während des ersten Weltkriegs durch die Türkei und die Besetzung Nagorno Karabachs durch Aserbaidschan 2023. Die Vertreibung der mehrheitlich ar­me­nischen Bevölkerung hat das Trauma der Jahrtausende an­dau­ern­den Verfolgung erneut aktiviert.

Wer das Land mit seiner herzlichen Gastfreundschaft, wunder­schö­nen Berglandschaften, grünen Hügeln und verträumten Dör­fern sowie den unzähligen Zeugnissen jahrtausendealter Kultur besucht, schliesst es in sein Herz. 

Auf dieser Reise durch Armenien erhalten wir Einblicke in eine sehr alte Kultur, in Traditionen, in unterschiedliche Bauweisen und Architektur und kulinarische Spezialitäten Wir werden Menschen begegnen und uns mit ihnen über Themen austauschen, die sie betreffen und uns bewegen. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Projektpartner:innen (und deren Berufsschulen) des von HEKS unterstützten landwirtschaftlichen Bildungsprojektes, in welchem Monique arbeitet. Wir nehmen uns auch Zeit, in die wunderschöne Natur einzutauchen und die viel­fältige Kultur dieses Landes zu erkunden.

Im Detail: Reisebeschreibung

Samstag: Der Samstag ist Reisetag. Je nach Verbindungen werden wir mit dem Abendflug ab Zürich (mit Zwischenstopp), oder ab Mailand Malpensa, das wir per Bahn er­reichen,  nach Yerevan reisen, wo wir in der Nacht ankommen und ins Hotel fahren.

Sonntag: Nach einer kurzen Nacht und einem späten Morgenessen erkunden wir die Stadt Yerevan und blicken von der Cascade auf den Ararat.

Montag: Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug nach Garni zum impo­san­ten griechischen Tempel und zum Höhlenkloster Geghard aus dem 4. Jahr­hundert. Wir geniessen die landestypischen Lavash-Fladenbrote, gefüllt mit frischen Kräutern aus der Region. Wir übernachten noch einmal in Yerevan.

Dienstag: Auf der Fahrt in den Süden be­su­chen wir das Kloster Khor Virap, welches als die Urzelle der über 1’700-jährigen armenisch-apo­sto­lischen Kirche gilt. Weiter fahren wir über einen ersten Pass in die Weinregion Vayots Dzor. Dort besuchen wir die Höhle Areni-1, wo dank archäo­logischer Funde die Weinherstellung vor fast 6’000 Jahren nachgewiesen wurde. Weinverkostung im Cave. Die Reise geht weiter zum in einer engen Schlucht versteckt liegenden Kloster Norawank.  Auf dem Weg weiter in den Süden überqueren wir den Vorotan Pass (2’344 müM). Auf der dahinter liegenden Hochebene wird Viehzucht betrieben und Weizen angebaut. Übernachtung in Goris.

Mittwoch: Goris ist die kulturelle Hauptstadt der Region. Die Häuser sind in der für Goris typischen Steinbauweise gebaut. Im kleinen archäologischen Museum  erfahren wir mehr über die die jahrtausendealte Kultur der Region. Danach fahren wir ins nahe Khndzoresk, ein bis vor 60 Jahren bewohntes und in einem felsigen Tal gelegenen Höhlendorf, das wir über Treppen und eine Hängebrücke erreichen. Am Nachmittag erhalten wir eine Führung durch eine über 100 Jahre alte Käserei, in welcher wir verschiedene armenischen Käse degustieren werden. Zurück in Goris genies­sen wir am Abend eine typische Sauerampfersuppe (Aveluk).

Donnerstag: Die Seilbahnfahrt zum Tatev Kloster zeigt einen atem­berau­ben­den Blick in die Schlucht des Vorotan. Das Kloster baute über Jahrhunde eine reich­haltige Bibliothek der armenischen Kirche auf. Das Kloster wurde zu Beginn der Sowjetunion geschlossen. Heute wird seine Kirche wieder genutzt. An den Markt­ständen verkaufen die Dorf­frauen ihre feine Gatas (ähnlich der Bündner Nusstorte), Sudjukh (auf einen Faden aufgezogene Baumnüsse umhüllt mit Traubengelee), ge­trocknete Früchte und Tee­kräuter.  In Sisian besuchen wir anschliessend einen klei­nen Praktikumsbetrieb der hiesigen Berufsschule sowie eine Genossenschaft, die sich intensiv mit Pflanzen­zucht beschäftigt. Sie sind Teil des HEKS-Projektes, das den land­wirtschaftlichen Sektor stärkt, indem eine duale Ausbildung nach Schweizer Vorbild für Land­wirt:innen auf­gebaut wird. Vorbei an Zorats Karer (dem ‘arme­ni­schen Stonehenge’) fahren wir zurück in die Weinregion. Wir besuchen eine Wein­bauernfamilie und lassen uns den ausgezeichneten armenischen Wein munden. Über­nachtung im Hotel Arevi im abgelegenen Yeghegis Tal, wo schon Bären vor dem Hotel gesichtet wurden.

Freitag: Im Yeghegis Tal finden wir einen alten jüdischen Friedhof und be­wun­dern nach einer kleinen Wanderung* auf einen Hügelvorsprung diese ursprüng­liche Region mit ihren Flussoasen.
*Fahrt ins Dorf Artabuynq, Wanderung zur Smbataberd Festung und weiter Richtung Yeghegis, ca 3St.

Samstag: Wir fahren weiter entlang der alten Seidenstrasse undvorbei an einer Karawanserei aus dem 14. Jahrhundert über den Selim­pass (2’500 müM). Schliesslich erreichen wir den Sevansee. Wir machen Halt beim Friedhof von Noratus, mit seinen kunstvoll behauenen Khachkar (Gedächt­nis­stei­nen). In Gavar besuchen wir eine kleine Fabrik, die die typischen Arishta Nudeln herstellt. Am späten Nachmittag erreichen wir Dilijan, wo wir zweimal übernachten.

Sonntag: Auf einer abgelegenen Alp in den Bergen bei Dilijan besuchen wir eine Angus Rinder Farm, die dem HEKS-Projekt angeschlossen ist und Lehrlinge ausbildet. Von dort wandern wir je nach Fitness zum Gosh See oder in ein Dorf, das bis zum Zerfall der Sowjetunion  von Azerbaidschanischen Familien bewohnt wurde.

Montag: Von Dilijan fahren wir weiter nach Sarigyugh, wo wir von den Mitarbeiterinnen einer armenisch- schweizerischen Safranfarm bekocht werden Am Abend fahren wir durch die Debed­schlucht und besuchen die eindrücklichen Kloster­ruinen im Dorf Haghpat über der Schlucht, wo wir übernachten.

Dienstag: Von der Debedschlucht geht es steil hinauf, an Jaghdan vorbei, einem ehemals von Griechen bewohnten Dorf, und dann Richtung Tashir zu einem Milchbauern, der im Rahmen des HEKS-Programmes ebenfalls Lehrlinge ausbildet und uns seinen Betrieb vorstellt. Weiterfahrt Richtung Metsavan an der georgischen Grenze, wo wir nach einem Spaziergang und Nachtessen im Dorf bei Gastfamilien übernachten. Das Dorf hat viele Flüchtlinge aus Berg-Karabach aufgenommen.

Mittwoch: In der landwirtschaftlichen Berufsschule Stepanavan wird uns Monique die armenische Ausgestaltung der dualen Bildung erörtern, welche in einem Projekt der HEKS in Armenien eingeführt wird. Wir übernachten in Stepanavan oder Gyulagarak.

Donnerstag: Auf dem Rückweg von Stepanavan erreichen wir Spitak, das im verheerenden Erdbeben von 1988 fast gänzlich zerstört wurde und zwischen 25 – 50’000 Menschen umkamen. Wir besuchen das Denkmal im wiederaufgebauten Zentrum. Danach fahren wir über den 2’152 Meter hoch liegenden Pamb Pass, entlang dem höchsten Berg von Armenien, Aragats (4’092 müM), zurück nach Yerevan. Auf dem Weg machen wir bei einem Tempel der Yesiden in Rya Taza halt. Zurück in Yerevan lassen wir bei einem guten Nachtessen unsere Reise ausklingen.

Freitag: In Yerevan treffen wir uns mit der NGO Media-Initiative, welche eine sorgfältige Berichterstattung in der Journalismusausbilung fördert. Anschliessend besuchen wir das Museum und die Gedenkstätte, welche an den grausamen Genozid von 1915 – 1916 erinnern. Am Abend werden wir je nach Angebot ein Konzert oder eine Tanzaufführung besuchen. Wer will, kann die ganze Nacht in dieser lebendigen Stadt tanzen.

Samstag: Freier Tag in Yerevan. Möglichkeit für den individuellen Besuch von Sehenswürdigkeiten der Stadt: Märkte (Gum, Vernissage), Mirzoyan Library, Museen (z.B. historisches, Parajanov, Saryan, Tumanyan, Brandy etc.). Ein letztes gemeinsames Nacht­essen entschädigt uns für die folgende kurze Nacht.

Sonntag: Wir müssen mitten in der Nacht aufstehen (ca. 2 Uhr), um die Rück­reise in die Schweiz anzutreten. Ankunft zu Hause gegen Mittag (Zeit­ver­schie­bung 2 Stunden).

Reiseleitung

Die Reise wird von Monique Frey und Aelita Chobanyan geleitet. Monique arbeitete seit Anfang 2023 bis August 2025 für das besuchte landwirt­schaftliche Ausbildungsprojekt in Armenien. Sie hat das Land im Rahmen ihrer Besuche von Berufsschulen, Käsereien und Bauern­betrieben und auch privat bereist. Dabei hat sie sich intensiv mit der Geschichte und mit dem  Land auseinandergesetzt.

Aelita, im Norden von Armenien geboren, führt seit geraumer Zeit das auf individuell zugeschnittene Touren spezialisierte Reisebüro Rubentours. Sie ist unsere Begleiterin und Übersetzerin.

Preise und Leistungen

Der Preis von 3’900 CHF bei 16 Teilnehmenden (bei weniger Teilnehmenden müssen wir den Preis entsprechend anpassen) deckt folgende Kosten:

  • Vorbereitungstreffen (ohne individuelle Anreise)
  • Reisedokumentation (am Vorbereitungstreffen)
  • Hin- und Rückreise ab Zürich
  • Reisekosten im Land (Reisebus)
  • alle Mahlzeiten und alkoholfreie Getränke
  • Unterkunft im Doppelzimmer (in Mittelklassehotels)
  • alle Eintritte, lokale Führungen und Degustationen
  • Beitrag von 300 CHF für die besuchten Organisationen
  • Deutschsprachige professionelle Reiseleitung

Nicht inbegriffen sind

  • individuelle An- und Rückreise zum Abreiseort in der Schweiz
  • abweichende An- und/oder Rückreise: Bei Bedarf organisieren wir diese gerne für Euch
  • individuelle Auslagen und alkoholische Getränke
  • Einzelzimmerzuschlag (300 CHF)
  • Annullationskostenversicherung sowie Reiseversicherungen

Reiseformalitäten

Bürger:innen der Schweiz und der Europäischen Union benötigen einen gültigen Pass. Andere erkundigen sich bitte bei den entsprechenden konsularischen Ver­tre­tungen.

Anmeldung/Zahlung

Um entscheiden zu können, ob die Reise im September 2026 stattfinden kann, bitten wir Euch um provisorische Anmeldung bis Ende Mai 2026. Um die Reservationen be­stä­tigen zu können, brauchen wir Eure schriftlichen, definitiven Anmeldungen mit einer Anzahlung von 1’000 CHF pro Person bis zum 28. Juni 2026.

Annullationskosten

60 – 31 Tage vor Abreise:             1’000 CHF

30 – 20 Tage vor Abreise:             65% der Reisekosten

19 – 10 Tage vor Abreise:             80% der Reisekosten

9 – 1 Tag vor Abreise:                    90% der Reisekosten

Ab dem ersten Reisetag müssen wir die gesamten Kosten verrechnen

Wir behalten uns vor, in zwingenden, begründeten Fällen die Reise ohne Kosten­fol­gen für die Angemeldeten und ohne Verpflichtungen diesen gegenüber zu annul­lieren.

Bei Auftreten von politischen Unruhen wird aufgrund der Empfehlungen des EDA entschieden, ob die Reise durchgeführt werden kann (Informationen auf folgender Website: https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/armenien/reisehinweise-fuerarmenien.html)

Haftung

Wir garantieren die Durchführung der Reise ab 6 Teilnehmenden. Wir behalten uns jedoch kleinere Änderungen vor, falls ein Programmpunkt nicht wie angekündigt durchgeführt werden kann.

Ein Überblick: Reiseroute und Reisezeiten

TagRoutekmHotel
Sa, 26.09.2026Abreise aus der Schweiz  
So, 27.09.2026Ankunft Yerevan frühmorgens Yerevan
Mo, 28.09.2026Tagesausflug Garni/Geghard90Yerevan
Di, 29.09.2026Yerevan – Goris240Goris
Mi, 30.09.2026Rund um Goris40Goris
Do, 01.10.2026Goris – Yeghegis Tal140Yeghegis
Fr, 02.10.2026Yeghegis Tal40Yeghegis
Sa, 03.10.2026Yeghegis – Dilidjan160Dilidjan
So, 04.10.2026In den Bergen um Dilidjan40Dilidjan
Mo, 05.10.2026Dilidjan – Haghpat120Haghpat
Di, 06.10.2026Haghpat – Metsavan80Metsavan
Mi, 07.10.2026Metsavan – Gyulagarak40Gyulagarak
Do, 08.10.2026Stepanavan – Yerevan140Yerevan
Fr, 09.10.2026Yerevan Yerevan
Sa, 10.10.2026Yerevan, Abreise mitten in der Nacht Yerevan
So, 11.10.2026Ankunft in der Schweiz